Waldorf Pulse

Funktionsumfang

Der Pulse wurde 1995 als monophoner, analoger Racksynthesizer von der deutschen Firma Waldorf Electronics GmbH vorgestellt. Er wurde von Axel Hartman designed und ist auch heute noch ein Blickfang im Rack. Er erhält auch die mit dem Microwave eingeführte typische rote Waldorf Nase, wenn auch nicht so ausgeprägt wie beim Original.PulseFront

Der Pulse klingt sehr präzise und elegant, aber dank der analogen Klangerzeugung auch fett und sehr charaktervoll. Aber was den Pulse besonders auszeichnet ist die durchdachte Architektur und die vielen Besonderheiten. Durch die Modulationsmöglichkeiten, die skalierten LFOs, die Ringmodulation, die drei mischbaren Oszillatoren usw. entstehen extrem viele Klangmöglichkeiten - irgendwie kommt man mit dem Pulse immer zum gewünschten Ergebnis.

SCHULZONE - Am Puls der Zeit

Klangerzeugung

Oszillatoren

Der Puls hat drei Oszillatoren mit den Wellenformen Dreieck, Sägezahn und Rechteck mit je einem Frequenzumfang von acht Oktaven. Die Rechteckwelle der ersten beiden Oszillatoren ist in der Pulsweite verstellbar, der dritte hat eine feste Pulsweite von 50%. Die Oszillatoren zwei und drei können synchronisiert und ringmoduliert werden. Zusätzlich gibt es noch einen Generator der rosa Rauschen liefert.

Mixer

Alle vier Klangquellen werden dann in einem Mischer zusammengeführt und sind einzeln im Pegel regelbar. Ab ca. einem Drittel des Pegels wird der Filtereingang übersteuert, was einen rauhen und technoiden Klang zur Folge hat, aber in wohl dosiertem Masse viele Möglichkeiten bietet.

Filter

Die Summe durchläuft danach ein sehr gut klingendes, echt analoges Tiefpassfilter mit einer Flankensteilheit von 24dB/Oktave. Die Resonanz reicht bis zur Selbstoszillation, somit kann man mithilfe des Filter-Keytrackings einen spielbaren analogen Sinuston auf die Tasten legen.

VCA

Der letzte Baustein im Signalweg ist der VCA (Voltage Controlled Amplifier) welcher die Gesamtlautstärke und die Stereoposition steuert. Danach wird das Signal an den Ausgangsbuchsen abgegriffen.

Modulation

Der Puls besitzt je zwei LFO's und Hüllkurven und eine recht umfangreiche Modulationsmatrix. PulseModulation

LFOs

Beide LFO's schwingen im Bereich von 0,008Hz (zwei Minuten pro Zyklus) bis 261,6Hz (C3) und sind im oberen Bereich skaliert. LFO1 hat die Wellenformen Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck und Sample&Hold und kann zu einer Midiclock synchronisiert werden. Die Wellenform des LFO2 ist fest auf Dreieck eingestellt dafür hat er eine einstellbare Startverzögerung von bis zu zwei Minuten.

Hüllkurven

Die Hüllkurven besitzen eine ADSR Charakteristik mit Zeiten von weniger als zwei Millisekunden bis ca. einer Minute, Keytracking welches alle Zeiten der Hüllkurve beeinflusst und vier verschiedene Trigger Betriebsarten. Die erste Hüllkurve ist fest mit dem Filter verbunden, die zweite mit dem VCA, beide können aber mittels Modulationsmatrix auch andere Parameter steuern.

Modulationsmatrix

Die Modulationsmatrix bietet vier Modulationsstränge mit frei wählbarer Quelle, Modulationstiefe und Modulationsziel und zwei mit fest auf Tonhöhe und Filtereckfrequenz eingestelltem Ziel.

Ausserdem

Jeder Parameter des Pulse ist mit einem Midi-Controller belegt, somit ist es ein Leichtes sich seine eigene Fernbedienung selber zu basteln, was ich auch unbedingt empfehlen kann.PulseEditor Auch wenn die Bedienung am Gerät intuitiv und logisch aufgebaut ist, ist sie doch recht unübersichtlich, da nicht für jeden Parameter ein eigener Regler zur Verfügung steht.